Wissenschaftlicher Sammelband, herausgegeben von Thomas Tinnefeld - unter Mitarbeit von Christoph Bürgel, Ines-Andrea Busch-Lauer, Frank Kostrzewa, Michael Langner, Heinz-Helmut Lüger, Dirk Siepmann. Saarbrücken: htw saar 2014. ISBN 978-3-942949-05-7.
Inhaltlich-strukturelle Beziehungen zwischen Paratexten von Seminarvorträgen


Michael Klenner (Zwickau)



Abstract (English)
In the framework of any oral presentation, the talk itself can be considered as the main text which is often supported by types of paratext such as slides, handouts or speaker notes. These texts are usually produced and stored as separate documents. As all these texts are subordinate to the topic of the main text, they may contain redundant or equivalent information. In the present paper, the contentual and structural relations between such texts are considered. The study applied a corpus-linguistic approach based on a range of documents obtained from various university seminars. The methodological model, which was used to compare the respective parallel texts, will be presented. Finally, the results of the study will serve as a basis for the development of a technical concept for an application to support the production of similar texts.
Key words: paratexts, text analysis, single-source-publishing, text types, presentations


Abstract (Deutsch)
Ein Vortrag verfügt in der Regel neben dem Zentraltext der mündlichen Rede noch über zusätzliche begleitende Paratexte wie beispielsweise elektronische Präsentationsfolien, ein Redemanuskript oder ein Handout. Diese Textstücke werden für gewöhnlich als getrennte Dokumente erstellt, eingesetzt und verwaltet. Die einzelnen Paratexte eines Vortrages folgen dabei alle der übergeordneten thematischen Ausrichtung des Zentraltextes, was zur Folge hat, dass sie äquivalente und redundante Informationen enthalten können. Im vorliegenden Beitrag werden die inhaltlichen und strukturellen Beziehungen zwischen solchen Paratexten beschrieben. Die Untersuchung stützt sich auf ein Korpus von Paratexten, die von Vorträgen aus verschiedenen Hochschulseminaren unterschiedlicher Fachrichtungen stammen. Es wird die Methodik vorgestellt, mit der Vergleiche zwischen zwei gegenübergestellten Texten auf mikrostruktureller Ebene durchgeführt werden. Die Ergebnisse dieser Studie sollen als Grundlage zur Entwicklung eines technischen Konzepts dienen, mit dem die Produktion solcher Textstücke besser unterstützt werden kann.
Stichwörter: Paratextualität, vergleichende Textanalyse, Single-Source-Publishing, Textsorten, Seminarvorträge



1 Einleitung

Es existieren verschiedene Gründe, aus denen heraus ein Autor ein Thema für unterschiedliche verschiedene Kommunikationssituationen mit äquivalenten Inhalten redundant aufbereiten möchte. Dafür erstellt er oft mehrere unterschiedliche Textstücke, da die Verbreitung der Inhalte über unterschiedliche Darreichungswege erfolgt und jede Rezeptionsart bestmöglich von der situativ am besten geeigneten Textsorte unterstützt werden soll. Um dies zu erreichen, müssen bei der Textgestaltung verschiedene Textkriterien beachtet werden, die in einer bestimmten Kommunikationssituation zur Realisierung der entsprechenden Textfunktion dienen. Zur Unterstützung des Autors können bei der Produktion von inhaltlich äquivalenten Texten mit unterschiedlich ausgeprägten Textkriterien technische Konzepte wie das Single-Source-Publishing eingesetzt werden:

Unter Single-Source-Publishing versteht man Verfahren, die es ermöglichen, aus einer (repräsentationsformatlosen) Quelldatei über Transformationen mehrere Ausgabeformate […] zu erstellen (Stigler 2008: 203).
Damit ist es möglich, aus einer Grundmenge von bereits formulierten Inhaltsbausteinen eine eigene Textstruktur abzuleiten und diese maschinell in verschiedene Zieltexte mit unterschiedlichen Gestaltungskriterien zu transformieren. Dabei kann die grafische Ebene beeinflusst werden, indem Layout und Typografie für den anvisierten Rezeptionskontext angepasst werden. Weiterhin ist eine Ausgabe auf verschiedene Trägermedien möglich. Aufgrund dieser Eigenschaften wird Single-Source-Publishing bereits in verschiedenen Bereichen erfolgreich angewendet. Genutzt wird diese Methode unter anderem für technische Dokumentationen (z.B. gedrucktes Handbuch und Onlinehilfe; Closs 2007, Ament 2003), und Lernressourcen (z.B. Darreichung als Lehrbuch oder Online, Anpassung von E-Learning-Dokumenten an verschiedene technische Anzeigemöglichkeiten; Walsh 2007). Ein weiteres Anwendungsbeispiel stellt die Anpassung kommerzieller Produktinformationen an verschiedene Rezeptionskontexte dar (z.B. Produktanpreisungen im Web-Shop und Printkatalog; Kirchner 2010). Der Vorteil einer zentralisierten Quelldatei besteht hauptsächlich darin, dass inhaltliche Änderungen nur einmal und nicht in allen Zieltexten einzeln vorgenommen werden müssen. Dies sichert die Aktualität aller abgeleiteten Textinstanzen.

Aufgrund der einheitlichen Quellinhalte stoßen diese Verfahren jedoch an ihre Grenzen, wenn Zieltexte darüber hinaus mit variierenden Textkriterien erstellt werden sollen, die über Layout und Typografie hinausgehen:
Aus Sicht des SSW [Single-Source-Writing; M.K.] ist dabei besonders relevant, durch welche grammatischen Strukturen, Formulierungsmuster und durch welches Vokabular sich Textsorten [...] untereinander unterscheiden (Nickl 2006: 290).
Solche textsortenspezifischen Kriterien lassen sich nicht ohne weiteres durch tech-nische Transformationen automatisieren, da sie beim Single-Source-Publishing innerhalb der uniformen Inhaltsbausteine fest verankert sind. Aus diesem Grund können solche Single-Source-Technologien nicht sinnvoll in Kontexten eingesetzt werden, in denen sich die Zieltexte trotz inhaltlicher Äquivalenz auch über die grafische Ebene hinaus unterscheiden.

In solchen Umgebungen herrscht nach wie vor eine dokumentbasierte Arbeitsweise vor, in der für jede anvisierte Kommunikationssituation ein eigenes Dokument erstellt wird. Zentrale Inhalts- und Strukturänderungen wie beim Single-Source-Publishing sind dabei nicht anwendbar, da redundante Informationen in verschiedenen Dokumenten verteilt sind. Aus diesem Mangel heraus werden neue Möglichkeiten gesucht, die aktuell vorherrschende Arbeitsweise softwaretechnisch besser zu unterstützen. Für so ein technisches Vorhaben bedarf es einer näheren Untersuchung der Beschaffenheit solcher hier problematisierten Texte. Als Grundlage für eine spätere technische Anwendung steht in dem vorliegenden Beitrag deshalb die Analyse ausgewählter Texte, die der beschriebenen Charakteristik gleichkommen, im Mittelpunkt. Als Beispiele dienen dafür Paratexte von Seminarvorträgen, die von ihrer Ausprägung her diesem Problemkontext entsprechen.

2 Paratextualität

2.1 Definition
Als Paratexte (griech.: para – ‚neben’) bezeichnet Genette Textsorten oder Textelemente, die zusammen mit dem eigentlichen Zentraltext (auch Haupttext oder Basistext) auftreten, um diesen zu ergänzen oder zu begleiten und dessen Ausführung und Wahrnehmung zu steuern (Genette 1989: 9f). Urheber ist oft der Autor des Zentraltextes selbst. Diese Art wird auktorialer Paratext genannt (Genette 1989: 16). Ursprünglich entwickelte Genette den Begriff Paratextualität speziell für literarische Werke, dehnte die Anwendung dieses Konzepts später aber auch auf andere Medien aus (Genette 1989).

Abhängig von der Stellung zum Zentraltext werden zwei Arten von Paratexten unterschieden: Peritexte sind mit dem Zentraltext direkt verbunden und bilden mit diesem zusammen eine materielle Einheit (z.B. Vor- und Nachwort, Fußnoten, Jugendschutzhinweise auf DVDs). Werkexterne Paratexte werden hingegen als Epitexte bezeichnet und existieren getrennt vom eigentlichen Zentraltext (z.B. Autorenporträts) (Genette 1989: 12f).

2.2 Paratexte im Rahmen von Seminarvorträgen
Wendet man das Konzept der Paratextualität nun auf einen Seminarvortrag an, kann die mündliche Rede des Referenten, die während des Vortrages artikuliert wird, als Zentraltext angesehen werden. Wie Knape ausführt „treten aber auch im Rede-Ereignis diverse Paratexte auf […], die sich an den Zentraltext direkt anlehnen: Vorreden, Nachsprüche, Handouts oder eben auch PowerPoint-Texte“ (Knape 2007: 55)1. Das besondere Interesse dieser Arbeit liegt ausschließlich auf den nicht-mündlichen Epitexten, die in der vortragsvorbereitenden Gestaltungsphase ausgearbeitet wurden und vortragsbegleitend zum Einsatz kommen. In der vorliegenden Untersuchung wurden dabei drei Arten beobachtet2.

Die bereits genannten PowerPoint-Texte3 sind wohl der wichtigste Vertreter, da kaum ein Seminarvortrag noch ohne computergestützte Präsentationen auskommt. Hiervon abzugrenzen sind Folien zur Verwendung mittels eines Overheadprojektors, die historisch in akademischen Vorträgen zwar einen sehr großen Einfluss hatten, heute aber fast vollständig durch computergestützte Folien ersetzt wurden.

Eine weitere Möglichkeit der Visualisierung von Informationen für das Publikum ist die Verwendung eines vortragsbegleitenden Handouts, welches in Form von papiergebundenen Vervielfältigungen vor, während oder nach dem Vortrag an jeden Seminarteilnehmer ausgegeben wird.

Als dritter Paratext werden in dieser Studie zusätzlich vom Sprecher angefertigte Speaker Notes betrachtet, die als weiterer Epitext zum Zentraltext der mündlichen Rede existieren können. Dieses Schriftstück ist während des Vortrages nur dem Referenten selbst zugänglich.

Diese drei Paratexte folgen in ihrer Ausführung der übergeordneten thematischen Ausrichtung des Zentraltextes. Wenn mehrere dieser Paratexte zu einem Vortrag existieren, hat dies zur Folge, dass diese Texte im Kern äquivalente bzw. redundante Informationen enthalten können und äquivalenten Gliederungsstrukturen folgen. Trotz der inhaltlichen Überschneidungen unterscheiden sich diese parallel genutzten Textstücke jedoch grundsätzlich in ihrer Gestaltung und Intention, da sie jeweils unterschiedliche Textfunktionen verwirklichen.

3 Die Untersuchung

3.1 Fragestellung
Im Hinblick auf eine zukünftige technische Nutzung der Ergebnisse stehen hauptsächlich zwei Fragestellungen im Zentrum der Untersuchung:
  • Wie überschneiden und unterscheiden sich Inhalte in den parallelen Texten?
  • Wie sind die Texte strukturiert und inwieweit sind die Gliederungsstrukturen der Texte aufeinander abbildbar?

In der vorliegenden Untersuchung wird nicht das Ziel verfolgt, eine umfassende Definition der Textsorten PowerPoint, Handout und Speaker Notes zu erarbeiten. Es soll hier lediglich eine erste Bestandsaufnahme dessen vorgelegt werden, wie derartige Paratexte von Studierenden computergestützt erstellt werden und welche Bedingungen im Sinne einer arbeitserleichternden Softwarelösung beachtet werden müssen, um solche Texte sinnvoll abbilden zu können. Es wird hingegen nicht hinterfragt, warum die Studierenden bestimmte gestalterische Entscheidungen getroffen haben. Weiterhin werden keine Aussagen darüber getroffen, inwieweit die Gestaltung der untersuchten Paratexte als didaktisch sinnvoll zu bewerten ist oder wie die Anwendung solcher Texte bestmöglich erfolgen sollte.

3.2 Korpus
Zur Untersuchung der aufgeführten Fragestellungen wurde ein deskriptiv produktanalytischer Ansatz gewählt, der auf einem Korpus von akquirierten Paratexten aus Seminarvorträgen basiert. Dazu wurden jeweils Paratexte eines Vortrages auf mikrostruktureller Ebene vergleichend analysiert.

Es existieren bereits Forschungsarbeiten, in denen sich im Bereich medial gestützter Vorträge mit dem Vergleich von geschriebener Sprache auf Textfolien und parallel dazu gesprochener Sprache auseinander gesetzt wird (Rowley-Jolivet 2012, Schnettler 2007, Özsarigöl 2011). Besonders die Erkenntnisse zum strukturellen Aufbau und der inhaltlichen Redundanz der Texte werden als Grundlage für die vorliegende Untersuchung genutzt. Die genannten Arbeiten bedienen sich transkribierter Reden, um diese mit den projizierten Folientexten zu vergleichen. Dieser Zwischenschritt ist bei den hier untersuchten Paratexten nicht notwendig, da alle Texte bereits in schriftlicher Form - digital oder papiergebunden - vorliegen und deshalb eine Transkription nicht nötig ist.

Für das Korpus wurden im Wintersemester 2012 / 2013 mit Zustimmung der betreffenden Studierenden Paratexte aus vier verschiedenen Hochschulseminaren gesammelt, in denen studentische Vorträge zu fachspezifischen Themen gehalten wurden. Nicht in jedem Vortrag wurden alle drei genannten Paratexte genutzt. Weiterhin wurden einige Paratexte zwar im Vortrag verwendet, aber anschließend nicht für diese Untersuchung freigegeben. Zum aktuellen Zeitpunkt wurden 54 computergestützte Präsentationen, 44 Handouts und 46 Speaker Notes akquiriert. Die Studierenden und ihre Vorträge weisen sehr unterschiedliche Charakteristiken auf: Hochschultyp (Fachhochschule, Universität), Vortragssprache (Deutsch, Englisch), Studienrichtung (Medienwissenschaften, Informatik, Sprachwissenschaften) und Fachsemester (1. Semester Bachelor bis 1. Semester Master). Aufgrund dieser großen Anzahl unabhängiger Variablen war es kaum möglich, signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen herauszustellen. Das Ziel war hier eher, eine gewisse Breite von unterschiedlich gestalteten Paratexten untersuchen zu können.

Ein Überblick über das Korpus zeigt, dass sich die Paratexte ausgehend von ihrem fundamentalen Gestaltungsansatz in weitere Gruppen unterteilen lassen (Tab. 1). Prinzipiell sind zwei grundlegende Gestaltungsmöglichkeiten zu unterscheiden: die computergestützte Erstellung und die handschriftliche Vorgehensweise auf Papier. Computergestützte Präsentationen wurden - ihrer Natur bedingt - immer mit Hilfe von Computerprogrammen erzeugt. Ebenso wurden alle im Korpus befindlichen Handouts mit Textproduktionsprogrammen erstellt. Bei den Speaker Notes zeigte sich hingegen eine vielfältigere Ausprägung, da hier sowohl computererzeugte als auch handschriftliche Texte wie auch Mischformen vertreten sind.

Im gesamten Korpus befindet sich nur eine Zoomable-User-Interface-Präsentation. Da von der Auswertung eines einzigen Dokuments dieser Art keine verlässlichen Ergebnisse zu erwarten sind, wurden im Folgenden nur die folienbasierten Präsentationen weiter betrachtet. Außerdem wurden 16 Speaker Notes handschriftlich erstellt, auf deren Auswertung aber verzichtet wurde, da sie nicht mit technischen Hilfsmitteln erzeugt wurden und somit für die Fragestellung nicht relevant sind. Die einzigen Paratexte, die in jedem erfassten Vortrag angefertigt wurden, sind die computergestützten Präsentationsfolien, weshalb diese Paratextart als zentrale Vergleichsinstanz angesehen und mit den jeweils anderen Paratexten in Relation gesetzt wird. Ausgehend von der Zugehörigkeit zum jeweils gleichen Vortrag enthält das Korpus zahlenmäßig folgende auswertbare Paratextkombinationen:
  • Computergestützte Folien – Handout: 37
  • Computergestützte Folien – Speaker Notes: 29

Computergestützte Präsentation
Folienbasierte Präsentation
Inhalte werden mit umfangreichen Gestaltungsmöglichkeiten (z.B. schriftlich, ikonisch, audio-visuell) auf separaten Folien dargestellt. Zum Vortrag werden die einzelnen Folien sequenziell nacheinander eingeblendet (weitergeblättert).
Zoomable-User-Interface
Die einzelnen Textelemente werden frei in einer grafischen Ebene platziert. Zusätzlich wird ein Pfad festgelegt, mit dem zur Präsentationsvorführung die einzelnen Elemente durch Hinein- und Herauszoomen nacheinander in den Mittelpunkt gestellt werden (vergleichbar mit einer Kamerafahrt) (Vanacken 2011: 2)4.
Handout
Zusammenfassung
Zentrale Aspekte des Vortrages werden resümierend dargestellt.
Ergänzungsvorlage
Das Handout enthält Platzhalter, die dafür vorgesehen sind, vom Publikum ergänzt zu werden. Dies können beispielsweise Lückentexte oder freie Flächen für Notizen sein.
Speaker Notes
Redemanuskript
In wohlgeformten Sätzen ist der ganze Inhalt des Vortrages ausformuliert und kann zum Vortrag verlesen zu werden.
Stichpunktartige Ausarbeitung
Die stichpunktartige Ausarbeitung enthält - wie das Redemanuskript - alle Inhalte des Vortrages. Der Unterschied zu diesem besteht darin, dass nur elliptische Formulierungen niedergeschrieben werden. Diese können nicht direkt verlesen werden, weshalb der Vortragende auf deren Basis die Redesegmente spontan produzieren muss.
Stichwortsammlung
Gegenüber der stichpunktartigen Ausarbeitung sind die Darstellungen deutlich reduzierter. Anstelle von Ellipsen werden meist nur einzelne Wörter oder Phrasen genutzt. Es werden nicht alle Inhalte des Vortrages abgebildet.
Annotierte Folienausschnitte
Mit PowerPoint erstellte Folien oder davon ausgewählte Ausschnitte werden mit zusätzlichen Anmerkungen versehen.
Tab. 1: Paratextarten von Seminarvorträgen

3.3 Vorgehensweise
Die vergleichende Analyse der Paratexte geschieht in vier aufeinander aufbauenden Schritten:
(1) Zerlegung der Texte in vergleichbare Segmente
(2) Feststellung textübergreifender Kohäsionsbeziehungen
(3) Klassifizierung der Kohäsionsbeziehungen
(4) Auswertung.
Es werden jeweils zwei Paratexte eines Vortrages miteinander vergleichend analysiert. Die Dokumentation und Auswertung erfolgt softwaregestützt.

3.3.1 Zerlegung der Texte in vergleichbare Segmente
Um die Inhaltsdarstellungen der einzelnen Paratexte vergleichen zu können, muss die granulare Ebene festgelegt werden, auf welcher die Texte segmentiert werden und worauf sich vergleichende Aussagen beziehen können. Forschungsarbeiten, die sich schwerpunktmäßig mit PowerPoint beschäftigen, nutzen zur Segmentierung der PowerPoint-Texte vorrangig die Folie als konsistente Einheit. Lobin et al. (2010: 360f) und Pötzsch (2007: 91ff) haben - darauf basierend - bereits Typologisierungsansätze für die grafisch-textuelle Gestaltung von Präsentationsfolien vorgestellt, welche einen folienzentrierten Vergleich ermöglichen. Da es aber in den beiden anderen, hier betrachteten Paratextarten keine vergleichbaren Struktureinheiten gibt und außerdem auf einer einzelnen Folie nicht zweifelsfrei ein in sich geschlossener konsistenter Inhaltsabschnitt dargestellt sein muss, wird die Segmentierung noch eine Ebene feingranularer durchgeführt. Die Paratexte werden deshalb im ersten Analyseschritt in ihre einzelnen konstituierenden Strukturelemente zerlegt. Diese Einheiten zur Textstrukturierung können als semantische Container zum Speichern von Informationen angesehen werden. Dieses Konzept ist in nahezu allen modernen Textproduktionssystemen verbreitet, auch wenn nicht jede Software jedes Strukturelement nativ zur Textgestaltung anbietet. Die Analyse erfolgt deshalb auch nicht auf rein technischer Ebene: Das Ziel ist nicht zu eruieren, mit welchem softwarespezifischen Strukturelement ursprünglich der Inhalt gespeichert wurde, sondern es wird analysiert, welches Strukturelement semantisch dargestellt ist. Beispielsweise kann unter Verwendung mehrerer einzelner Textstücke, denen jeweils eine aufsteigende Zahl vorangestellt ist, eine Sammlung von Textelementen technisch realisiert sein, wobei semantisch aber nur ein einziges Strukturelement wahrgenommen wird: eine geordnete Liste.

Die Grundlage für diesen Analyseschritt ist in der kognitiven Psychologie - insbesondere in der Gestaltpsychologie - begründet, in deren Rahmen Aussagen darüber getroffen werden, wie Strukturen und Ordnungsprinzipien vom Menschen visuell wahrgenommen werden. Nachdem ein Bild an das Gehirn geleitet wurde, werden die auf dem Bild dargestellten Objekte nach bestimmten Kriterien gruppiert und interpretiert. Zur Beschreibung dieser Zusammenfassungseffekte wurden verschiedene Gestaltgesetze definiert (Dahm 2006: 59ff). Diese werden bei der Analyse der Paratexte angewendet, um die Zugehörigkeit der visuell dargestellten Objekte zu den jeweiligen Strukturelementen festzustellen. Von besonderer Bedeutung sind hier die drei Gestaltgesetze Ähnlichkeit, Nähe und Kontinuität.

Zur Segmentierung der Texte werden die folgenden Strukturelemente unterschieden, die so auch in verschiedenen Textproduktionssystemen existieren:
  • Textstück
  • Fließtext
  • Definition
  • Liste geordnet
  • Liste ungeordnet
  • Liste Definitionen
  • Überschrift
  • Tabelle
  • Einzelbild
  • Bildcollage
  • Grafik / Schema / Diagramm

Pötzsch (2007: 91), Lobin et al. (2010: 361) und Özsarigöl (2011: 73) schließen in ihren Betrachtungen sogenannte Rahmungsfolien explizit aus. Damit sind Folien gemeint, die vorrangig ordnende und vortragsstrukturierende Funktionen übernehmen und „nicht direkt in Zusammenhang mit dem thematischen Inhalt der Präsentation stehen“ (Özsarigöl 2011: 73). Zu diesen werden hauptsächlich Titel-, Schluss- und Gliederungsfolien gezählt. Mit der gleichen Begründung werden - analog dazu - in der vorliegenden Untersuchung alle Textelemente ausgeschlossen, die vergleichbare Funktionen verwirklichen - z.B. das Textstück „Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit“ auf einer Schlussfolie. Zusätzlich bleiben alle Elemente unbeachtet, welche laut Schnettler (2007: 149) als Kontextualisierungsmittel einzuordnen sind. Dazu gehören wiederholend auf jeder Folie oder Seite erscheinende Elemente, wie Autorenname, Vortragstitel, Seitennummer oder Datum.

3.3.2 Feststellung textübergreifender Kohäsionsbeziehungen
Nachdem die Paratexte in vergleichbare Textelemente zerlegt wurden, müssen diese miteinander in Relation gesetzt werden. Bei Untersuchungen von Sprachbezügen zwischen Präsentationsfolien und mündlicher Rede wird hauptsächlich die Videoperformanzanalyse eingesetzt (z.B. Rowley-Jolivet 2012, Lobin et. al 2010, Özsarigöl 2011, Schnettler 2007), bei der der Vortragende zusammen mit den projizierten Folien gefilmt und gleichzeitig der Ton mitgeschnitten wird (Schnettler 2007: 140f). Dabei stellt die „zeitliche Synchronizität von Folie und Rede […] die einfachste Form der Kohäsionsbildung zwischen Projektions- und Redesegmenten“ (Lobin et. al 2010: 364) dar. Aufgrund des hier vorliegenden Untersuchungsgegenstandes ist dies allerdings nicht möglich, da die Nutzung der Paratexte, abgesehen von PowerPoint-Folien, nicht per Video aufgezeichnet werden kann. Es bedürfte einer alternativen Methode der Rezeptionsforschung wie das Eye-Tracking, um die Rezeption der Speaker Notes und Handouts zu erfassen und somit die jeweiligen Textelemente synchronisieren zu können. Es ist aber schwer einzuschätzen, inwieweit der Einsatz von Eye-Tracking-Technologien hier eine natürliche Rezeption erfassen könnte. Schumacher (2012: 112) beleuchtet in diesem Zusammenhang die ökologische Validität von Blickaufzeichnungsstudien und erklärt, wie die außergewöhnlichen Reize und zusätzlichen Belastungen beim Einsatz von Eye-Tracking-Technologien (unter anderem durch eine Gewöhnungsphase) minimiert werden können. Da es sich bei den Seminarvorträgen um Prüfungsleistungen handelte, stellen diese für die Studierenden per se eine nichtalltägliche Situation dar. Aufgrund des technischen Aufwandes und der von den Studierenden eher nicht zu erwartenden Kooperation, wurde diese Methodik nicht weiter in Betracht gezogen und auf eine textanalytische Betrachtungsweise zurückgegriffen. Um festzustellen, ob Strukturelemente paratextübergreifend thematisch in Beziehung stehen, werden diese nach dem Auftreten verschiedener Kohäsionsmittel geprüft.

Das wichtigste kohäsionsbildende Kriterium ist die Rekurrenz. Lobin (2007: 78f) unterscheidet drei Arten von wiederkehrenden Sprachmustern. Die lexikalische Rekurrenz kann als die Wiederaufnahme von Wortmaterial in einem anderen Paratext angesehen werden. Dazu zählt auch „morphosyntaktisch abgewandeltes oder verwandtes Wortmaterial“ (Lobin et al. 2010: 369). Davon zu unterscheiden ist die syntaktische Rekurrenz, welche die Wiederaufnahme von Satzkonstruktionen bezeichnet. So kann eine Übereinstimmung von Satzstrukturen unterschiedlicher Textelemente ein Indiz für eine vorliegende Kohäsionsbeziehung sein. Die dritte Form wird als textstrukturelle Rekurrenz bezeichnet. „Bei der textstrukturellen Rekurrenz geht es um wiederkehrende Text- und Dokumentstrukturen“ (Lobin 2007: 78). Dies kann beispielsweise die Position von Strukturelementen innerhalb des jeweiligen Paratextes sein. Eine gemeinsame Platzierung innerhalb der beiden Textstrukturen kann eine Kohäsionsbeziehung andeuten (z.B. die identische Reihenfolge von Stichpunkten in einer gegebenen Liste).

Ein weiteres Kohäsionsmittel ist die Substitution, mit der ersetzende Inhaltsdarstellungen bezeichnet werden. Dazu gehören Synonyme, Metaphern, Hyperonyme oder Hyponyme. Auch modalitätsverändernde Substitutionen sind möglich, wenn beispielsweise äquivalente Informationen in einem Paratext mit ikonischen Darstellungen realisiert und in dem vergleichenden Paratext mit einer schriftlichen Ausführung dargestellt werden.

Mit Deixis oder Textverknüpfung wird das kohäsionsbildende Ereignis beschrieben, wenn innerhalb eines Paratextes auf einen anderen Paratext verwiesen wird. Ein solcher Verweis kann in den Speaker Notes ein Hinweis wie „siehe Diagramm im Handout“ sein.

3.3.3 Klassifizierung der Kohäsionsbeziehungen

Wenn eine thematische Beziehung zwischen zwei (oder mehreren) Strukturelementen als paratextübergreifend identifiziert wurde, wird diese dokumentiert und anschließend klassifiziert. Dafür wurden folgende Kategorien entwickelt:

a) Kopieren & Einfügen
Diese Kategorie bezeichnet eine Kohäsionsbeziehung, welche durch bloße Übernahme eines Textelements aus einem Paratext mit dem technischen Vorgang des Kopierens und Einfügens ohne jegliches weitere menschliche Eingreifen hergestellt werden kann. Dies heißt, dass die Inhaltsdarstellung identisch ist, ein Textstück also lexikalisch und syntaktisch gleich in beiden Paratexten erscheint. Jedoch können sich einige Merkmale der Textdarstellung, wie Schriftgröße oder Farbe unterscheiden, wenn dies durch übergeordnete Einflüsse - z.B. unterschiedlich definierte Formatvorlagen für gleiche Strukturelemente, - geschieht. Entscheidend ist, dass die Merkmalsänderungen nicht direkt beeinflusst sind.

b) Umformulierung
Unter Umformulierung werden paratextübergreifende Beziehungen verstanden, bei denen bewusst morphosyntaktische Änderungen der Textelemente vorgenommen wurden oder Teile mit alternativen, verkürzten oder ausführlicheren Formulierungen dargestellt werden.

c) Inhaltsüberschneidung
Die Kategorie Inhaltsüberschneidung beschreibt Zusammenhänge, in denen die verglichenen Strukturelemente zwar übereinstimmende Inhalte aufweisen, aber die Menge der vermittelten Inhalte nicht identisch ist. So können verschiedene Mengenrelationen zwischen den beiden in Verbindung stehenden Strukturelementen definiert werden. Beispielsweise können zwei Listen teilweise unterschiedliche Inhaltspunkte enthalten oder ein einzelnes Strukturelement kann zusammenfassend für mehrere Strukturelemente des jeweils anderen Paratextes stehen.

d) Umgestaltung
Wenn sich Textelemente gleichen, aber bewusst eine Änderung der bestehenden Darstellung vorgenommen wurde, erfolgt eine Einordnung in die Kategorie Umgestaltung. Dies betrifft vorrangig Formatierungsdetails, die absichtlich in einem Paratext exklusiv verändert wurden, wie Schriftart, Größe oder Farbe. Daneben wird die Hinzufügung und Weglassung von Interpunktionen, Listenanstrichen oder vergleichbaren Zeichen ebenfalls als Umgestaltungen angesehen und von der Kategorie Umformulierung ausgenommen.

e) Strukturänderung
Wenn eine Kohäsionsbeziehung zwischen zwei Textelementen besteht, die eingesetzten Strukturelemente jedoch unterschiedlich sind, liegt eine Strukturänderung vor. Teilweise sind Strukturänderungen auch Modalitätsübergänge, z.B. wenn ein Sachverhalt einmal bildlich dargestellt wird und der vergleichende Paratext die gleichen Informationen in Textform enthält.

3.4 Auswertung
Die Auswertung der vorangegangenen Analyse erfolgt auf zwei Ebenen: inhaltlich und strukturell. Da die Dokumentation des Analyseprozesses komplett softwaregestützt abläuft, kann dies genutzt werden, um maschinell statistische Auswertungen zu erstellen. Diese können Aufschluss darüber geben, wie Inhalte paratextübergreifend verteilt sind und wie die redundanten Inhalte im jeweiligen Paratext dargestellt sind.

Darüber hinaus können die Gliederungsstrukturen der beiden verglichenen Paratexte ausgewertet werden. Dazu gibt es auf der einen Seite die Möglichkeit, mit Hilfe sich kreuzender Kohäsionsbeziehungen zwischen den Strukturelementen zu berechnen, inwieweit die zusammengehörigen Strukturelemente in beiden Texten der gleichen Gliederungsabfolge entsprechen. Dazu wird ein Wert berechnet, der angibt, wie viele Strukturelemente mindestens in ihrer Position verschoben werden müssten, um eine hundertprozentige Übereinstimmung der Reihenfolge aller inhaltsübergreifenden Strukturelemente in den zwei gegenübergestellten Paratexten zu erreichen. Diese aus der Reihe fallenden Strukturelemente werden im Folgenden als Ausreißer5 bezeichnet. Im Verhältnis zu allen deklarierten Kohäsionsbeziehungen zwischen zwei Paratexten kann so, unabhängig vom Textumfang, eine vergleichbare Aussage darüber getroffen werden, wie ähnlich die verglichenen Gliederungsstrukturen sind. Dieser Wert bezieht sich demzufolge nur auf die Strukturelemente, die in paratextübergreifende Kohäsionsbeziehungen involviert sind; über die paratextexklusiven Inhalte sagt dies nichts aus.

Auf der anderen Seite ist eine visuelle Gegenüberstellung der Gliederungsstrukturen möglich. Die Gliederungsstruktur eines Textes ist - abstrakt betrachtet - eine Baumstruktur, wobei die Gliederungstiefe einer Kapitelüberschrift der Ebene innerhalb des Baumes entspricht. Die softwaregestützte Auswertung erlaubt die Erstellung einer Baumstruktur, welche alle Strukturelemente eines Paratextes enthält, die im Schritt „Zerlegung in Strukturelemente“ explizit als Überschrift deklariert wurden. Somit entstehen bei einem Paratextvergleich zwei Baumstrukturen, welche - analog zu einem Inhaltsverzeichnis - die Überschriften des jeweiligen Textes hierarchisch abbilden. Diese können genutzt werden, um die Gleichheit und Abbildbarkeit der Kapitelgliederung von zwei Texten zu bestimmen. Es gibt verschiedene Softwareprodukte, die einen Vergleich von Baumstrukturen erlauben. In der vorliegenden Untersuchung wurde dazu die Software TreeJuxTaposer6 genutzt. Die Software visualisiert Übereinstimmungen und Unterschiede zwischen zwei gegenübergestellten Gliederungsstrukturen.

4 Ergebnisse

4.1 Darstellung und Redundanz der Inhalte
Als erstes soll auf die Frage eingegangen werden, wie sich die Inhalte der Paratexte überschneiden. Bei den gegenübergestellten Präsentationsfolien und den Handouts zeigt sich ein recht einheitliches Bild. Bei der Auswertung, welche Strukturelemente in dem jeweiligen Medium exklusiv vorhanden sind (ohne dass die darin formulierten Inhalte in dem verglichenen Paratext redundant wiederkehren) zeigt sich deutlich, dass die in diesem Korpus vertretenen Präsentationsfolien inhaltlich deutlich umfangreicher sind als die dazugehörigen Handouts. So sind M=21% (SD=12%) der Strukturelemente in Präsentationsfolien exklusiv vorhanden, ohne ein inhaltlich äquivalentes Gegenstück dazu im Handout zu besitzen. Umgekehrt zeigt sich, dass nur M=5% (SD=6%) der Strukturelemente in Handouts paratextexklusiven Inhalt vermitteln. Eine genauere Betrachtung dieser Inhalte zeigt, dass auf den Präsentationsfolien neben zusätzlichen inhaltlichen Ausführungen in Form von Listen und Textelementen überproportional viele ikonische Strukturelemente vertreten sind, die kein Äquivalent im Handout besitzen. Diese Erkenntnis deckt sich mit der Feststellung von Pötzsch (2007: 86), der computergestützten Präsentationsfolien eine „Omnipräsenz des Ikonischen“ bezeugt und Bildern in PowerPoint eine besonders zentrale Bedeutung beimisst. Die Strukturelemente, die exklusiv in Handouts auftreten, sind hingegen vielfältiger und können in unterschiedliche Gruppen gegliedert werden:
  • Weiterführende Verweise zum Thema (Internetadressen, Institutionen, Literaturhinweise etc.)
  • Andeutungen für Ergänzungsfelder (z.B. „Notizen:“)
  • Arbeitsmaterial und Arbeitsanweisungen (z.B. „Lesen Sie folgenden Text:“)
  • Erläuterungen zu Grafiken / Schemas / Diagrammen7
  • Inhaltliche Ausführungen, wobei überproportional häufig ausformulierte Fließtexte in Form von Definitionen oder Zusammenfassungen beobachtet wurden
  • Elemente zur Textstrukturierung und Gliederung

Daraus kann geschlussfolgert werden, dass die hier untersuchten Handouts vorrangig als inhaltliche Zusammenfassungen der Präsentationsfolien angesehen werden können. Zusätzlich können Handouts für das Auditorium hilfreiche Erweiterungen enthalten, die nicht unbedingt inhaltsvermittelnder Natur sind (z.B. Ergänzungsfelder und weiterführende Hinweise). Dies untermauert die Auffassung von Franck & Stary (2006: 239), wonach das Handout zum Referatsservice gehört und zur Unterstützung der Präsentation genutzt wird.

Als nächstes sollen die paratextübergreifend in Beziehung stehenden Strukturelemente näher beleuchtet werden, denn im Umkehrschluss bestehen zwischen M=79% der Elemente auf Präsentationsfolien und M=95% der Elemente auf Handouts untereinander thematische Überschneidungen. Davon sind M=24% (SD=14%) dieser paratextübergreifenden Kohäsionsbeziehungen zwischen Strukturelementen mit der Klassifizierung Copy & Paste ausgezeichnet worden. Aus technischer Sicht ist diese Kategorie besonders interessant, da solche Beziehungen ohne menschliches Eingreifen nach dem Prinzip des Single-Source-Publishing maschinell erstellt werden könnten. Dem stehen allerdings die restlichen rund drei Viertel der Kohäsionsbeziehungen gegenüber, bei denen der Autor explizit unterschiedliche Darstellungen für äquivalente Inhalte gewählt hat.

Wenn bei der vergleichenden Paratextanalyse Speaker Notes involviert sind, müssen die Ergebnisse weiter differenziert werden. Im Gegensatz zu Präsentationsfolien und Handouts sind die Speaker Notes im Korpus in ihrer Gestaltung sehr heterogen (vom kurzen Stichwortzettel bis hin zum ausformulierten Redemanuskript), was allgemeine Aussagen erschwert. Eine Unterscheidung in die einzelnen Untergruppen von Speaker Notes (siehe Abschnitt 2.2) ist sinnvoll. Aufgrund der geringen Stückzahl der jeweils vertretenen Paratexte in den einzelnen Untergruppen sind aber nur tendenzielle Aussagen möglich. Gemessen an der Zahl der paratextexklusiven Strukturelemente fällt beim Vergleich der Informationsmenge zwischen Präsentationsfolien und Speaker Notes Folgendes auf: Redemanuskripte und stichpunktartige Ausarbeitungen besitzen mehr Inhalte als die gegenübergestellten Präsentationsfolien, Stichwortsammlungen dagegen deutlich weniger8. Sehr auffällig ist auch, dass ikonische Darstellungen in Präsentationen immer exklusiv erscheinen; im Korpus sind keine Speaker Notes vertreten, die Bilder oder Grafiken enthalten. Es ist zusätzlich zu bemerken, dass ikonische Foliendarstellungen verstärkt inhaltliche Bezüge zu Strukturelementen in den Speaker Notes in Form von Strukturänderungen aufweisen, d.h. der Inhalt von diesen Grafiken oder Bildern wird alternativ schriftlich ausgeführt.

4.2 Reihenfolge der Inhalte
Auf der strukturellen Ebene soll zunächst geklärt werden, inwieweit die Darstellung der Inhalte zwischen den Paratexten in der gleichen Reihenfolge geschieht und wo es Ausreißer gibt. Bei den im Korpus analysierten Präsentationsfolien und Handouts sind nur in M=2% (SD=3%) der dokumentierten Kohäsionsbeziehungen Ausreißer involviert. Das heißt, dass M=98% der redundanten Inhalte sowohl in den Präsentationsfolien als auch in den Handouts in der gleichen Reihenfolge erscheinen. Bei der Untersuchung, von welcher Art die aufgespürten Ausreißer sind, zeigen sich hauptsächlich zwei Gruppen. Dies sind zum einen Verschiebungen von Strukturelementen mit weniger inhaltlichem Charakter, wie beispielsweise Bilder oder Zitate, die eher schmückend und nicht argumentativ eingesetzt sind. Diese Elemente sind nicht an eine feste Reihenfolge gebunden und erfüllen somit ihre dekorative Funktion an jeder Stelle unabhängig von ihrer Position im Gesamttext. Zum anderen sind Ausreißer verstärkt zu beobachten, wenn sich im Handout Inhaltszusammenfassungen anstelle von einzelnen ausführlicheren Foliendarstellungen befinden. Dieser Fall tritt ein, wenn mehrere Folienelemente inhaltlich im Handout zu einem Strukturelement zusammengefasst werden, diese Folienelemente aber nicht direkt hintereinander folgen und zwischenstehende Folienelemente zusätzlich in andere Kohäsionsbeziehungen involviert sind. Dies hat zur Folge, dass die zwischenstehenden Folienelemente nun in Bezug zu Strukturelementen vor oder nach dem zusammenfassenden Handoutelement stehen und somit einen Gliederungswiderspruch bilden.

Noch weniger Gliederungswidersprüche gibt es im Korpus beim Vergleich von Präsentationsfolien und Speaker Notes, wobei weniger als ein Prozent der Kohäsionsbeziehungen Ausreißer enthalten und somit fast alle redundanten Inhalte in der gleichen Reihenfolge erscheinen. Zwischen den wenigen Ausnahmen sind aufgrund der geringen Anzahl keine weiteren Gemeinsamkeiten oder Unterschiede feststellbar.

4.3 Hierarchische Textgliederung
Nach der Inhaltsreihenfolge soll im nächsten Punkt die explizite hierarchische Gliederungsstruktur der Paratexte betrachtet werden. Nahezu alle computergestützten Präsentationen enthalten auf der zweiten Folie eine Gliederungsansicht, welche den Ablauf des Vortrages zeigt. Diese Gliederungsfolie ist aber in den meisten Präsentationen nicht gleichzeitig wie ein auf Präsentationsfolien übertragenes herkömmliches Inhaltsverzeichnis anzusehen. Dies begründet sich dadurch, dass die folgenden Folien mit ihren Überschriften nicht unbedingt zur Vortragsgliederung kongruent sind. Dies liegt hauptsächlich in der Beschaffenheit von Präsentationsfolien und in den Abläufen gebräuchlicher Präsentationsprogramme begründet. Da „die Gestaltung der Folien bestimmten Verfestigungen und Konventionen unterliegt, die zum Teil durch das Programm determiniert“ (Pötzsch 2007: 91) sind, hat fast jede Folie einen immer gleich aufgeteilten Überschriften- und Inhaltsbereich, der als zusammenhängende und in sich geschlossene Themeneinheit erscheint. Da sich aufgrund der vorherrschenden Beschränktheit der Gestaltungsfläche aber nicht jeder Gedankengang auf genau einer Folie darstellen lässt, ist der Autor gezwungen, komplexe Gedanken entweder sequenziell aufzuteilen oder die Inhalte feiner zu strukturieren, um das Platzproblem mit Nutzung mehrerer Folien zu umgehen (Lobin 2012: 63f). So konnte beobachtet werden, dass viele Foliensätze auf mehreren aufeinander folgenden Folien die gleiche Überschrift tragen, teilweise auch mit Nummern ergänzt, um den Fortlauf anzudeuten (z.B. „Methoden 1/2" und „Methoden 2/2“). In manchen Foliensätzen wird dieses Problem gelöst, indem eine zusätzliche Gliederungsebene eingeführt wird und so auf den Folien neben der Hauptüberschrift noch eine Unterüberschrift erscheint. Mitunter wird auf eine zusätzliche Gliederungsebene verzichtet und die Unterüberschrift als Hauptüberschrift genutzt, womit der Zusammenhang vom aktuell behandelten übergeordneten Gedanken losgelöst wird. Solche Phänomene wurden bei einem Großteil der Präsentationen im Korpus beobachtet, was in vielen Fällen dazu führte, dass die Überschriften nicht direkt zu der Darstellung in der Gliederungsfolie passten. Wenn die Folienüberschriften zusätzlich auf Gliederungsnummern verzichten, wird die eindeutige Einordnung der Inhalte weiter erschwert. Aufgrund dieser Probleme ist nicht immer hundertprozentig erkennbar, auf welcher Gliederungsebene die jeweiligen Folieninhalte in der Gesamtgliederung angesiedelt sind.

Ein anderes Bild zeigt sich bei den Handouts im Korpus. Sie sind so gestaltet, dass sich alle Inhalte aufgrund von klar definierten Überschriften und der Anordnung im Layout in eindeutige hierarchische Strukturen einordnen lassen. Im parallelen Vergleich mit den Präsentationsfolien können sogar einige Folien, bei denen vorher eine hierarchische Einordnung allein im Foliensatz nicht möglich war, implizit über paratextübergreifende Kohäsionsbeziehungen besser in die Gesamtgliederung eingeordnet werden. Wie bereits dargelegt wurde, besitzen etwa ein Fünftel der Strukturelemente von Folien kein inhaltliches Äquivalent in den Handouts. Dies spiegelt sich auch in den Gliederungen wider: M=29% (SD=22%) der Überschriften auf Folien sind paratextexklusiv, wohingegen nur M=3% (SD=7%) der Überschriften in Handouts allein stehen. Das Fehlen einiger Überschriften im jeweils anderen Paratext kann weitere Auswirkungen nach sich ziehen, wenn bei der Durchnummerierung identische Überschriften trotzdem unterschiedliche Gliederungsnummern tragen.

Aufgrund der unterschiedlichen Ausprägungen der Speaker Notes lässt sich zu diesem Punkt keine sinnvolle Aussage treffen, da im Korpus – angefangen von einer nicht vorhandenen hierarchischen Gliederung (Stichwortsammlungen sequenzieller Natur) bis hin zu sehr detaillierten Gliederungsausprägungen – alle Zwischenstufen beobachtet werden konnten.

5 Fazit

Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass die analysierten Präsentationsfolien und Handouts sehr eindeutige Textkriterien aufweisen. Speaker Notes hingegen sind sehr heterogen, was klare Aussagen verhindert. Da Handouts und Speaker Notes bisher vorrangig nur in Ratgeberliteratur und weniger in wissenschaftlichen Publikationen betrachtet wurden, ist ein Abgleich der Ergebnisse nur schwer möglich. Im Hinblick auf die Präsentationsfolien konnten hingegen einige Thesen aus vorangegangenen empirischen und theoretischen Studien bestätigt werden (z.B. die Strukturdeterminiertheit und Bildlastigkeit von Präsentationsfolien).

Es konnte zweifelsfrei festgestellt werden, dass die analysierten schriftlichen Paratexte von Seminarvorträgen erhebliche Redundanzen im Inhalt aufweisen. Ein maschineller Automatismus würde diese unterschiedlichen Textausprägungen aber nur begrenzt herstellen können, da lediglich rund ein Viertel aller inhaltlichen Überschneidungen zwischen Folien und Handouts mit technischem Kopieren realisiert werden können. Für die anderen paratextübergreifenden Inhaltsbeziehungen wurden von den Autoren explizit abweichende Darstellungen gewählt, um diese dem jeweiligen Kommunikationskontext anzupassen. Zusätzlich existieren in den jeweiligen Paratexten unterschiedlich viele zusätzliche Inhalte. Darüber hinaus konnte nachgewiesen werden, dass sich die Gliederungsstrukturen der Paratexte in der Abfolge der Inhalte bis auf wenige Ausnahmen nicht widersprechen. Die Verdeutlichung der hierarchischen Tiefengliederung der Texte ist in den Paratexten zwar unterschiedlich stark ausgeprägt, aber abgesehen von formal widersprüchlichen Faktoren (abweichende Gliederungsnummern), sind die Gliederungsstrukturen paratextübergreifend inhaltlich konsistent zueinander. Daraus kann abgeleitet werden, dass die Inhalte aller Paratexte eines Vortrages in eine übergeordnete paratextübergreifende Gesamtgliederung eingebettet werden könnten, was als Ansatz für eine gemeinsame technische Verwaltung gesehen werden kann.
Einschränkend muss nachdrücklich darauf hingewiesen werden, dass diese Erkenntnisse auf dem beschriebenen Korpus basieren. Die Auswahl ist weder in der Stückzahl noch in der Auswahl an Hochschulseminaren repräsentativ. Obwohl bei den hier betrachteten Vorträgen keine (für den Untersuchungsschwerpunkt relevanten) gravierenden fachspezifischen Abweichungen festgestellt werden konnten, ist es sehr realistisch, dass andere Ausprägungen dieser Paratexte existieren, die nicht vollkommen in das hier aufgezeigte Schema passen.


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1 Die im gleichen Werk geführte Diskussion, dass der PowerPoint-Paratext unter Umständen auch als Zentraltext aufgefasst werden kann, wenn Folie und mündlicher Text identisch sind, wird hier nicht weiter verfolgt.
2 Abhängig vom jeweiligen Fachgebiet und der hochschulspezifisch vorherrschenden Vortragskultur können abweichende Epitextausprägungen vorhanden sein. Repräsentative Studien dazu sind aktuell nicht vorhanden.
3 Es ist darauf hinzuweisen, dass PowerPoint hier nicht als Produktname der Firma Microsoft benutzt wird, sondern analog zu anderen Publikationen (z.B. Schnettler et al. 2007: 10) als Oberbegriff für alle Programme, die für die Erstellung von Präsentationsfolien eingesetzt werden können. Mitunter wird als Gattungsbegriff auch Powerpoint mit einem kleinen zweiten p genutzt (also Powerpoint), um den sich mit Schreibweise vom Namen des Microsoft-Produkts PowerPoint abzugrenzen.
4 Der vielleicht bekannteste Vertreter dieser Programme ist aktuell die Online-Anwendung Prezi (http://prezi.com/).
5 In Anlehnung an die statistische Bedeutung des Begriffs: „Bezeichnung in der Statistik für einen Beobachtungswert, der scheinbar nicht zu den übrigen Beobachtungswerten in der Stichprobe (Urliste) passt“ (Kamps 2013).
6 http://www.cs.ubc.ca/~tmm/papers/tj/; 24.12.2013.
7 Hier liegt die Vermutung nahe, dass zu ikonischen Darstellungen zusätzliche erklärende und interpretierende Hinweise hinzugefügt werden, um die Darstellungen im Handout selbsterklärend erscheinen zu lassen. Dahingegen wird auf der Präsentationsfolie nur die ikonische Darstellung genutzt, weil die erklärenden und interpretierenden Ausführungen mit der mündlichen Rede des Vortragenden geliefert werden. Da es keine Videoaufzeichnung der Vorträge gab, ist dieser Zusammenhang aber nicht direkt nachweisbar.

8 Ein Folienvergleich mit Speaker Notes aus der Untergruppe der annotierten Folienausschnitte entfällt, da ein Großteil der Kohäsionsbeziehungen nur wenig aussagekräftige Selbstreferenzen darstellen würde.